Reisebericht Botswana 2017

Reisebericht Botswana 2017

Ein Freund, der Botswana im Jahr 2016 besucht hat, hat mit seinen Berichten und Reisebildern in uns den Wunsch geweckt, dieses wunderschöne Binnenland im südlichen Afrika schnellstmöglich selbst zu besuchen. Botswana bietet dem Reisenden alles, was man sich von Afrika wünscht. Unberührte Landschaften, die komplette, bunte Bandbreite der Tierwelt Afrikas, sicheres Reisen und freundliche Menschen.

Zu viert startet nun unser zweiwöchiges Botswana – Abenteuer Ende Februar 2017. Die Hunde sind gut versorgt bei Hundeoma und Hundeopa, da müssen wir uns um ihr Wohlergehen keine Sorgen machen … nur um ihre Strandfigur ;-). Für jeden hübschen Blick gibts ein Leckerchen und das nutzen die kleinen Stinker gnadenlos aus.

Tag 1:

Wir starten am 25.02.2017 abends am Flughafen von Dresden nach Frankfurt und fliegen über Nacht von Frankfurt nach Johannesburg.

Tag 2:

Einzelne Reiseteilnehmer, eigentlich nur ich :-), sind am nächsten Morgen frisch und munter, weil im Flugzeug ausgiebig geschlafen, die restlichen Abenteurer sind ziemlich durch, weil sie keinen bis wenig Schlaf im Flugzeug abbekommen haben. Aber Müdigkeit gilt nicht! Es geht los! Wir schnappen uns unser Gepäck, noch ein paar Bierchen und sonstige Getränke im Duty Free und dann werden wir auch schon vom Fahrer unserer Autovermietung am Flughafen in Johannesburg abgeholt und zu unseren Autos gebracht. Bereits vor Monaten haben wir von Deutschland aus, bei einem südafrikanischen Vermieter, zwei gut geländegängige Toyota Hilux mit Dachzelt und kompletter Campingausrüstung gemietet. Schließlich wollen wir Botswana auf eigene Faust und auf die abenteuerliche Weise erkunden. Geführte Safaris mit Übernachtung in Luxus – Lodges kann ja jeder. Wir klären alle Formalitäten mit der Autovermietung, lassen uns das vorhandene Equipment erklären und starten.

Unsere beiden Fahrer Henning und Peggy müssen sich noch an die “falsche” Straßenseite gewöhnen, aber wir sind unterwegs.

Als Erstes noch Tank und Zusatztank der Autos füllen, dann Einkaufen und Lebensmittelvorräte auffüllen.

Da uns klar war, dass wir am ersten Tag, nach Klärung aller Formalitäten, Tanken und Einkaufen nicht mehr weit kommen werden, fahren wir nur noch ca. 230 km und übernachten auf einer Wildfarm nahe Vaalwater, die wir ebenfalls bereits im Vorfeld gebucht haben. Eigentlich wollten wir auf der Farm campen, da es aber immer wieder kurze jedoch äußerst ergiebige Gewitterschauer gibt entscheiden wir uns für zwei kleine Rundhäuser und fühlen uns auf der Farm, bei Sandra und ihrem Mann, direkt wohl. Wir grillen, machen ein Feuer, genießen einen entspannten Abend und schlafen uns, in den gemütlichen Hütten, für den nächsten Tag gut aus.

Tag 3:

Nach einem ausgiebigen und entspannten Frühstück geht es weiter in Richtung Botswana. Wir überqueren die Grenze am Grenzübergang Martin’s Drift bei Groblersbrug. Für den Grenzübertritt braucht es etwas Zeit, Probleme gibt es aber keine. Am heutigen Tag fahren wir noch bis zum Khama Rhino Sanctuary, insgesamt sind das am heutigen Tag 360 km. Am Nachmittag kommen wir im Schutzreservat der letzten Nashörner Botswanas an. Im 4300 ha großen Schutzgebiet gibt es idyllisch, unter großen Mokongwabäumen gelegene, großzügige Campingstellflächen. Das Schutzgebiet kann man auf einer Pirschfahrt im eigenen Fahrzeug erkunden. Diese erste Entdeckungsfahrt können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und wir werden nicht enttäuscht. Wir erleben viele der hier lebenden Tiere ganz nah. Neben 35 Breitmaul- und drei Spitzmaulnashörnern leben im Reservat auch Giraffen, Oryxantilopen, Elen- und Kuhantilopen, Springböcke, Impalas, Zebras, Warzenschweine, Gnus, Strauße und viele Tierarten mehr. 

Wir essen im, zum Reservat gehörenden Restaurant zu Abend, fahren nach dem Essen zurück zur Campsite, bauen die Dachzelte auf und lassen den Abend bei einem Drink ausklingen.

Tag 4:

Wir verlassen das Khama Rhino Sanctuary am nächsten Morgen und fahren nach Rakops. Dort wollen wir nochmal Volltanken und noch ein paar Lebensmittel einkaufen um morgen in die Central Kalahari weiterzufahren. Für die 300 km brauchen wir mehr als 5 Stunden, um dann in Rakops festzustellen, dass die örtliche Tankstelle gerade keinen Diesel mehr hat und der örtliche Dorfladen hat nur wenige Grundnahrungsmittel im Angebot. Wir kaufen also im Dorfladen ein paar Kilo Nudeln, Ketchup, Weißbrot, Kartoffeln, Eier und ein paar Scheiben Fleisch von der halben Kuh, die im gefliesten Hinterzimmer liegt. Biernachschub gibts nach Auskunft der Dorfbewohner nur in der einzigen Bar im Dorf, ein düsterer Ort, aber sie verkaufen uns Bier.

Nun brauchen wir aber immernoch Diesel, also fahren wir nochmal 60 km zurück nach Mopipi. Die Tankstelle dort hat Diesel und wir tanken voll, wenn wir in die Kalahari fahren sollte uns auf keinen Fall der Sprit ausgehen. Nach dem Tanken fahren wir zurück nach Rakops, wo wir in der Rakops River Lodge unser Camp aufschlagen.


Tag 5:

Heute geht es in die Central Kalahari. Wir haben uns im Vorfeld schon viele Gedanken darüber gemacht, wie wir es bis zum Matswere Gate schaffen werden, wieviel Zeit wir benötigen und ob wir überhaupt durchkommen werden. In den vergangenen Wochen der Regenzeit hat es in Botswana ergiebige Niederschläge gegeben, diese haben zu massiven Überschwemmungen im ganzen Land geführt, auch die Central Kalahari und das Okawango Delta sind davon betroffen. Wir werden in den nächsten Tagen noch merken, wie sehr das Wasser unsere Reise beeinflussen wird. Wir fahren mit einem mulmigen Gefühl im Bauch los und merken schnell das die 45 km von Rakops zum Matswere Gate tatsächlich eine Herausforderung für uns werden. Die Strecke besteht fast nur aus Wasserlöchern und Matsch. Soweit das Auge reicht ein Wasserloch am anderen.

Unsere Fahrzeuge haben keine Schnorchel, wenn also ein Wasserloch zu tief ist, dann war es das für den Motor und ein Wasserschaden ist nicht in der Versicherung eingeschlossen. Einige der Wasserlöcher sind eher flache Pfützen, andere recht tief und das Wasser schwappt uns bis über die Motorhaube. Wir wissen vorher nie wie tief das Wasser sein wird, die Brühe ist schlammig und dunkelgraubraun, wir versuchen uns an Fahrspuren von Fahrzeugen zu orientieren, die irgendwann vor uns da durch gefahren sind und hoffen dass das auch für uns passt. Später haben wir gesehen, dass die Spuren, an denen wir uns orientiert haben, zu einem riesigen 4×4 LKW gehörten … also hatten wir wohl richtig Glück, dass wir heil da durchgekommen sind. Nach ca. 4 Stunden voller Anspannung kommen wir am Matswere Gate an und checken ein. Wir wollen zwei Nächte im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) verbringen, ausgiebige Pirschfahrten unternehmen und die Kalahari am übernächsten Tag im Norden durch das Tsau Gate wieder verlassen. Die freundlichen Ranger am Gate haben uns dann über die aktuelle Situtation aufgeklärt. Alle Strecken südlich der Cutline sind nicht befahrbar. Täglich müssen sie Touristenfahrzeuge bergen, die sich im Schlamm festgefahren haben. Wir wurden von den Rangern für die erste Nacht auf eine Campsite am Kori Pan gebucht unsere zweite Campsite am Motopi Pan, war okay und auch nach Auskunft der Ranger über die Cutline problemlos erreichbar. Wir fahren zu unserer Campsite und richten uns häuslich ein. Peggy und Anne brechen noch zu einer kurzen Pirschfahrt auf, während Henning und ich unser Dachzelt aufbauen, entspannen und die Erdhörnchen rund um unser Lager beobachten. Für das Abendessen grillen wir das Fleisch aus dem Hinterzimmer des Dorfladens in Rakops. Gut durchgegart war es durchaus lecker und gut verträglich. Wir beschließen den Abend mit einem knisternden Lagerfeuer und staunen über den klaren Sternenhimmel.

Tag 6:

Nach dem Frühstück brechen wir auf und wollen nun endlich die Tierwelt der Central Kalahari erleben. Aufgrund der Überschwemmungen beschränken sich unsere Möglichkeiten für Pirschfahrten jedoch auf den Teil nördlich der Cutline. Auch hier gibt es noch genug Schlamm um sich festzufahren, dass mussten unsere Reisebegleiter, dann direkt auch mal ausprobieren.

Nachdem Henning sie mit unserem Auto aus dem tiefen Schlamm wieder rausgezogen hat gehts mit zwei völlig verdreckten Hiluxen weiter. Die ergiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen haben nicht nur dazu geführt, dass die Wege unpassierbar sind, auch die Vegetation ist förmlich explodiert. Das Buschgras ist teils mehr als einen Meter hoch, was dazu führt, dass wir fast keine Tiere sehen können oder eben nur das, was von ihnen noch aus dem Gras rausschaut. Das wären dann die Köpfe von Straußen und die Hörner verschiedener Antilopenarten. Löwen, Leoparden und andere Raubtiere bleiben uns gänzlich verborgen. Etwas frustriert begeben wir uns auf die 48 km lange, fast schnurgerade Cutline zu unserer nächsten Campsite Motopi Pan. Die Stecke ist zum Teil tiefsandig und man hat das Gefühl mit dem Auto durch den Sand zu schwimmen. Wir bringen die Strecke schnell hinter uns. Zu sehen gibt es so gut wie Nichts, links und rechts der Strecke gibt es nur hohes Buschgras und dornige Stäucher und Bäume, die bei uns für Gänsehaut sorgen, wenn sie über den Lack kratzen.

Wir erreichen Motopi Pan, die Campsite liegt einsam im Norden der Central Kalahari und wir realisieren, dass wir hier im Umkreis von mehr als 50 km die einzigen Menschen sind. Es gibt hier nur diese eine Campsite und auf der sind wir ganz allein. Ich war in meinem Leben noch nie so weit entfernt von anderen Menschen, dass ist eine tolle Erfahrung und ich habe mir das im vergangenen Jahr, angesichts überfüllter Flughäfen, Bahnhöfe, Innenstädte etc., manchmal sehnlichst zurückgewünscht. Der Sonnenuntergang hier in der Abgeschiedenheit ist wunderschön und gnadenlos kitschig und unser Tag geht mit Lagerfeuer, Sternenhimmel gucken und Einsamkeit genießen zu Ende.

Tag 7:

Der nächste Tag beginnt sehr früh am Morgen. Eine Käuzchen stört sich an unserer Anwesenheit und startet diverse Luftangriffe gegen unsere Dachzelte. Es will uns wohl schnellstmöglich loswerden. Heute werden wir die Central Kalahari verlassen und weiterfahren nach Maun unser nächstes Ziel ist der Moremi NP im Okawango Delta. Bevor wir jedoch aufbrechen in Richtung Tsau Gate, fahren wir am Morgen nochmal zum Motopi Wasserloch in der Hoffnung doch noch ein paar Tier vor die Linse zu bekommen. Wir haben Glück und sehen Kudus, Impalas, Strauße, Gnus und Oryxantilopen, Raubtiere sind aber auch heute nicht dabei. Die knapp 50 km zum Gate sind unspektakulär und gut zu fahren. Auf unserem Weg schrecken wir noch einen Leoparden auf, der neben der Strecke im hohen Gras gedöst hat, aber noch bevor wir richtig realisieren, was da gerade davonläuft, ist er auch schon wieder im dichten Buschwerk verschwunden. Wir erreichen unser Tagesziel Maun, hier heißt es erstmal wieder Tanken, Lebensmittel einkaufen, Geld holen und die Autos waschen lassen. Eine “Waschanlage” ist schnell gefunden und die Jungs machen sich mit Eifer und frischem Pfützenwasser über unsere völlig verdreckten Toyotas her.

Eine geschlagene Stunde wird geschrubbt, geputzt und der inzwischen festgetrocknete Matsch aus jeder Ritze gekratzt. Inzwischen warten wir und lernen den ortsansässigen Cannabisdealer kennen. Er spricht uns mit glasigen Augen an und wir machen etwas Smalltalk … Wo kommt ihr her? Wo wollt ihr hin? Wie lange bleibt ihr noch in Botswana? Gefällt es euch hier? Er hat Peggy ins Herz geschlossen und will ihr ein paar Gramm seiner “Ware” schenken … sie lehnt dankend ab und glücklicher Weise sind auch die Jungs mit unseren Autos jetzt fertig und wir können weiterfahren. Wir übernachten im Audi Camp einem gepflegten Campingplatz bei Maun, es gibt warmes Duschwasser, ein Restaurant mit Bar und wir genießen den Abend.

Tag 8:

Tagesziel ist heute der Moremi NP. Wir wissen bereits, dass viele Strecken überschwemmt und somit unbefahrbar sind, und wir müssen uns überraschen lassen, was tatsächlich möglich ist.

Am South Gate wollen wir in den Nationalpark fahren, doch schon weit vor dem Gate sehen wir unsere ersten Elefanten, Büffel, Giraffen, Zebras und Warzenschweine. Wir sind begeistert und schwer beeindruckt, aber auch hier ist der Weg wieder eine Herausforderung. Wie zu erwarten war, gibt es jede Menge Wasserlöcher und Schlamm. Schließlich entscheiden wir uns dafür, uns an den Landcruiser einer Touristensafari zu hängen, da sehen wir wenigstens wie tief das Wasser ist und was uns in den Wasserlöchern so erwartet. Wir erreichen das South Gate und erfahren dort von den Rangern, dass die einzig befahrbare Strecke die direkte Verbindung nach Xakanaxa ist. Alle anderen Wege sind überschwemmt, mit viel zu tiefen Wasserlöchern oder unpassierbarem Schlamm. Wir buchen für zwei Übernachtungen die dortige Campsite und machen uns auf den Weg und auch hier Wasserlöcher, Wasserlöcher, Wasserlöcher und Schlamm. Wir haben es langsam echt satt. Kurz bevor wir die Xakanaxa Campsite erreichen, sehen wir, wie etwas in einem der Wasserlöcher unter der Oberfläche schwimmt … “jetzt schwimmen in diesen blöden Pfützen schon Fische” … wir waren mit unserem laut ausgesprochenen Gedanken noch garnicht ganz fertig, da schießt aus besagtem Wasserloch ein Krokodil raus und verschwindet ganz schnell im Unterholz. Gut, dass wir bisher nie auf die Idee gekommen sind, durch ein Wasserloch durchzulaufen um zu testen, wie tief es ist. Ohne weitere Vorkommnisse erreichen wir unser Camp, richten uns häuslich ein und machen zu Fuß noch einen Rundgang um uns umzusehen. In der nächsten Nachbarschaft lebt eine Großfamilie Grüne Meerkatzen, dass es sich hier um eine ganz diebische Bande handelt werden wir in den nächsten Tagen noch erfahren. Am nächsten Morgen wollen wir einen Bootsauflug auf dem Okawango machen und verabreden uns mit einem der Bootsvermieter für den nächsten Tag. Wir wollen unbedingt die Hippos sehen und hoffen, dass wir bei am nächsten Morgen bei unserer Bootstour Glück haben.


Tag 9:

In der Nacht hat es mal wieder geregnet, es ist kalt aber wir freuen uns auf unseren Bootstrip und ziehen los. Unser Bootsführer Fly wartet schon auf uns und wir können starten. Fly bringt uns zu einigen Pools in denen die Hippos meist zu finden sind, wir haben aber kein Glück. Der Wasserstand ist zu hoch, die Hippos mögen das nicht und haben sich in andere Regionen zurückgezogen. Kurz gesagt, wir bekommen die Dicken nicht zu sehen. Die Fahrt über die weiten Wasserflächen des Okawango hat uns schwer beeindruckt und wir sind nicht sehr enttäuscht, dass wir die Flusspferde nicht zu Gesicht bekommen haben. Schnell ist der Entschluß gefasst am Abend mit Fly noch zwei Stunden über das Delta zu fahren und den Sonnenuntergang auf dem Okawango zu erleben. Da Game Drives nicht möglich sind, haben wir zwischen unseren Bootstouren jede Menge Zeit zum Wäsche waschen und entspannen.

Die Affenbiester sind immer um uns herum und beklauen uns bei jeder Gelegenheit. Nektarinen, Mangos und Zwiebeln finden ihren Weg aus unseren Autos, auf den Baum und hinein in den Affenmagen. Die kleinen Dreckbiester springen sogar auf den Tisch und klauen unser Brot während wir dabei sitzen.

Wir malen uns aus, wie viel Freude wir hätten, wenn sie mit einem unserer Autoschlüssel auf dem Baum verschwinden würden. Von jetzt an hüten wir die Schlüssel wie einen Schatz. Auch am Abend sehen wir die Flusspferde nicht, aber wir erleben einen großartigen Sonnenuntergang.

Auf dem Rückweg macht Fly seinem Namen alle Ehre und fliegt, angesichts des aufziehenden Gewitters, zurück zum Bootsanleger. Der Tag endet mit strömenden Regen.

Tag 10:

Diese Affen sind nervige kleine Plagegeister. Sie zeigen uns bereits am frühen Morgen, was sie von unserer Anwesenheit halten und verrichten ihre morgentlichen Geschäfte vom Baum herunter direkt auf unser Dachzelt. Haben diese kleinen Scheißer da echt gerade auf unser Dachzelt gekackt und gepinkelt? Wir fassen es nicht. Wir stehen auf und wollen Frühstück machen, die blöden Affen bleiben am Ball, sie wollen uns unbedingt loswerden. Es raschelt im Baum und ein Schlange fällt direkt neben uns auf den Boden. Wir identifizieren sie als eine Boomslang und Henning sieht zu, dass er sie mit einem Stock von uns und den Autos weg in den Busch jongliert. Wir haben es endgültig satt, wir beschließen hier kein Frühstück zu machen, packen unser Zeug zusammen und fahren los in Richtung South Gate. Wir suchen uns unterwegs einen gemütlichen und affenfreien Platz zum frühstücken. An unserem auserwählten Frühstücksplatz sind wir dann auch nicht ganz allein, ein junger Elefantenbulle kommt aus dem Busch und findet uns interessant. Er bleibt einige Meter entfernt von uns stehen und zupft sich das frische Grün von den Bäumen. Ich stehe etwas angespannt mit meinem Kaffeebecher an der Autotür, den Türgriff fest in der Hand und jederzeit zum Sprung, in das vermeintlich schützende Fahrzeug, bereit. Peggy sitzt seelenruhig als Einzige noch am Tisch und beobachtet fasziniert den Dickhäuter. Nach einiger Zeit sind wir ihm dann wohl doch zu langweilig und er geht seiner Wege. Wir fahren weiter bis zum South Gate und wollen von dort aus noch einmal versuchen die Black Pools anzufahren, schließlich haben wir noch immer keine Hippos gesehen. Die Ranger meinen, dass wir es versuchen können, aber sie glauben nicht, dass wir bis hin kommen werden. Wir entscheiden uns dafür erstmal in Richtung der Black Pools loszufahren, wie von den Rangern vorausgesagt kommen wir nicht sehr weit. Die Wasserdurchfahrten werden immer tiefer. Irgendwann trauen wir uns nicht mehr weiter. Ein uns entgegenkommender Safariguide rät uns dringend davon ab weiterzufahren, die Wasserlöcher werden immer größer und tiefer. Er zeigt uns wie weit er mit seinem Landcruiser eingetaucht ist und wir wissen sofort, dass ist zu viel für unsere Toyotas und unsere Nerven. Wir fahren zurück, schlagen unser Lager auf dem Campingplatz am South Gate auf und beobachten Zwergmangusten und Buschhörnchen dabei, wie sie sich beim gemeinsam spielen über den Platz jagen, unser Auto erkunden und unser Brot klauen.

Tag 11:

Für uns ist es an der Zeit langsam unseren Rückweg in Richtung Johannesburg anzutreten. Wir verlassen den Moremi NP und fahren zurück nach Maun. Auf dem Weg aus dem Park erleben wir noch ein absolutes Highlight unserer Reise. Bisher sind uns Großkatzen ja leider verborgen geblieben. Löwen haben wir nur in einiger Entfernung gehört und nie zu Gesicht bekommen und den Leoparden haben wir mehrmals nur beim weglaufen gesehen. Annes Adlerblick haben wir nun diese tolle Entdeckung zu verdanken. Ein Leopard liegt entspannt auf einem Ast eines großen Baumes und stört sich nicht die Bohne an unserer Anwesenheit. Wir halten uns einige Zeit auf, machen Fotos und beobachten fasziniert diese wunderschöne Katze bevor wir unseren Weg fortsetzen.

Natürlich sehen wir auf dem Rückweg auch noch viele Giraffen, Zebras, Impalas, Elefanten und Büffel, aber der Leopard war nicht mehr zu toppen.

Der ursprüngliche Plan sah vor noch den Makgadikgadi Pan NP zu besuchen. Uns ist klar, dass dort aufgrund von Überschwemmungen ebenfalls nicht viel geht, also steuern wir am heutigen Tag erstmal direkt das Tiaan’s Camp in Khumaga an.

Der Campingplatz wird von einer Deutschen betrieben, ist liebevoll angelegt und super gepflegt. Uns gefällt es hier sehr gut und wir beschließen zwei Nächte zu bleiben. Für den kommenden Tag planen wir einen Ausflug in Makgadikgadi Pan NP, auch wenn wir nur eine kleine Pirschfahrt machen können. Auf der Dachterrasse im Tiaan’s Camp genießen wir, bei einem Bierchen, den Ausblick auf den Boteti und verbringen einen entspannten Abend. Will man im Restaurant am Platz essen, dann muss einen Tag vorher reserviert werden, also tun wir dies direkt für den kommenden Abend.

Tag 11:

Nach dem Frühstück brechen wir auf in den Makgadikgadi Pan NP. Ein freundlicher Fährmann mit seiner abenteuerliche Fähre bringt uns über den Boteti. Im Nationalpark fahren wir entlang des Boteti und sehen endlich die von uns lang ersehnten Flusspferde. Wir beobachten sie aus gebührender Entfernung, machen Fotos und freuen uns, dass es noch geklappt hat. Außer den Hippos bekommen wir noch zahlreiche Zebras, Kudus, Impalas und Kühe vor die Linse.

Nach der Pirschfahrt setzen wir wieder mit der Fähre über und genießen einen sonnigen Nachmittag am Pool. Wir freuen uns auf das Abendessen im Restaurant und werden direkt mit einem deutschen Ehepaar an einen Tisch platziert. Wir unterhalten uns angeregt mit den Beiden, sie sind erfahrene Reisende, die schon viele afrikanische Länder besucht haben und viel Interessantes zu erzählen haben. Zu Essen gibt es Kudu, dass uns hervorragend schmeckt und wir genießen einen wunderbaren Abend.

Tag 12:

Unser Urlaub neigt sich dem Ende und wir müssen weiter. Den Rückweg nach Johannesburg teilen wir in drei Etappen. Die erste Etappe führt uns nochmal bis zum Khama Rhino Sanctuary, wo wir noch eine kitschige Pirschfahrt in den Sonnenuntergang unternehmen und im Camp übernachten.

Tag 13:

Die zweite Etappe führt uns dann wieder zurück nach Südafrika, wo wir noch einmal in den gemütlichen Rondavels auf Sandras Wildfarm in Vaalwater unterschlüpfen. Wir müssen dringend Ordnung ins Chaos bringen, unsere Habseligkeiten wieder in die Reisetaschen quetschen und die restlichen Lebensmittel vertilgen.

Tag 14:

Die Taschen sind gepackt und heute Abend geht unser Flug von Johannesburg zurück nach Hause. Bevor wir die Autos abgeben müssen wir sie dringend noch vom festgebackenen Dreck befreien lassen. Wir steuern eine Autowäsche in Vaalwater an. Nach der Wäsche sieht man wieder die weiße Farbe und leider auch, dass der Lack ziemlich gelitten hat. Die Autos sind von vorn bis hinten zerkratzt. Die Dornenbüsche und Äste haben nicht zu übersehende Spuren im Lack hinterlassen und wir hoffen, dass wir bei der Rückgabe nicht dafür zahlen müssen. Zusätzlich zum zerkratzen Lack fehlt bei uns noch der linke Innenkotflügel, die ABS – Lampe leuchtet seit einer unschönen Begegnung mit einem riesigen Schlagloch und Peggy’s vorderes Nummernschild hat sich in einem der Wasserlöcher, auf dem Weg in die Kalahari, verabschiedet. Zum Glück ist das Nummernschild noch da, ist eben nur nicht mehr vorn an der Stoßstange dran. Bei der Rückgabe der Autos kommen wir recht glimpflich davon. Peggy muss ein paar Euro berappen, wegen des Nummernschildes, das Fehlen unseres Innenkotflügels und die ABS – Lampe bleiben zum Glück unbemerkt. Für die Katzer interessiert der Kollege sich glücklicher Weise garnicht. Wahrscheinlich kommen die meisten Autos mit diesen Kratzern zurück, wir hätten auch nicht gewusst, wie wir das hätten vermeiden können. Wir werden zum Flughafen gebracht und steigen am späten Abend in den Flieger nach Hause. Unser Abenteuer endet nun, und wir fliegen mit vielen tollen Eindrücken, Unmengen von Fotos und dem Wunsch bald wieder zurückzukehren nach Hause zurück.

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