Aktivität flammt auf!
Wir haben unseren gemütlichen Campingplatz an der Küste nach fünf Tagen vorerst verlassen und werden jetzt mal richtig aktiv. Wir fahren ins Landesinnere unser heutiges Tagesziel ist Gjirokastra.
Auf dem Weg dorthin, machen wir noch einen kurzen Abstecher zur Syri i Kalter, einer Karstquelle inmitten eines üppigen Mischwaldes. Vor sieben Jahren waren wir schon mal hier und waren nun erschrocken, wie touristisch dieses idyllische, kleine Ausflugsziel inzwischen geworden ist. Von Sarande ist es nur ein Katzensprung, Reisebusse bringen Tagestouristen von Kreuzfahrtschiffen und aus Korfu hier her und es ist wahnsinnig überlaufen. Wir lassen die Hunde kurz im eiskalten Wasser baden, essen etwas in einem der Restaurants und verschwinden schnell wieder. Wir wollen noch weiter bis Gjirokastra, dazu müssen wir noch über’n Berg und am Berg sind wir einfch nicht die Schnellsten. Da es schon Nachmittag ist, steuern wir direkt den Campingplatz an, wir sind noch unschlüssig ob wir die Stadt am nächsten Tag noch besichtigen wollen und richten uns erstmal auf dem kleinen Campingplatz ein. Wir werden freundlich mit einem Gläschen Rotwein begrüßt und lernen auch gleich eine kleine Gruppe Offroader, bestehend aus Schweizern und Deutschen kennen, mit denen wir uns direkt festquatschen und im, zum Platz gehörenden, Restaurant zu Abend essen. Sie empfehlen uns die Besichtigung einer kleinen Kirche, die in den Bergen etwas außerhalb von Gjirokastra liegt. Da der Campingplatz an einer lauten Straße liegt, haben wir eine unruhige Nacht und sind am nächsten Tag relativ früh auf den Beinen. Wir gehen mit Martin und Regula, den deutschen Offroadern der Truppe vom Vortag, noch im Restaurant frühstücken, tauschen unseren Tages- und Routenplan für den heutigen Tag und unsere Telefonnummern aus. Vielleicht stoßen die beiden ja nach ihrer Stadtbesichtung in Gjirokastra an unserem nächsten Zielort, Farma Sotira, wieder zu uns. Wir beschließen Gjirokastra nicht noch einmal zu besichtigen und brechen nach dem Frühstück auf zur empfohlenen Kirche. Die ursprünglichen Grundmauern der Kirche von Labova stammen, laut unserem schlauen Reiseführer, vermutlich aus dem 6. Jhd., die neueren, aufgesetzten Mauern entstanden zwischen dem 10. und 13. Jhd.. Im Örtchen Labova ist die Kirche nicht zu verfehlen, sie ist wunderschön und fällt sofort ist Auge.
Wir parken unter einem großen, Schatten spendenden, Baum direkt an der, die Kirche umgebenden Mauer und sofort kommt aus dem Nachbargrundstück eine freundliche Frau mit dem Schlüssel um uns in die Kirche zu lassen. Wir freuen uns, dass das so gut geklappt hat. Die Hundemädels bleiben vorerst im Auto, unterm Baum ist es angenehm kühl und wir müssen uns um sie keine Sorgen machen. Der Eintritt in die Kirche kostet 200 Lek (ca. 1,60€) pro Person, wir zahlen mit einem 1000 Lek – Schein, weil ich es mal wieder nicht kleiner habe und sind etwas verwundert, dass wir anstelle von Wechselgeld vier Kerzen bekommen, die wir in der Kirche anzünden dürfen. Wir überlegen kurz, ob wir uns darüber ärgern sollen, aber die Dame ist so freundlich und wenn wir es uns recht überdenken, finden wir die Idee auch sehr schön. Wir treten in die kleine Kirche ein, die reich bestückt ist mit wunderschönen, goldverzierten Schnitzereien, Ikonen und Hängeleuchtern und sind beeindruckt und glücklich über diesen wirklich tollen Tipp.
Wir freuen uns nun noch mehr, dass wir unsere Kerzen in der Kirche entzünden konnten und unser Geld damit letztlich (hoffentlich) auch zum Erhalt dieses wunderschönen und einzigartigen Bauwerkes beiträgt. Die Dame überredet uns noch zu einem türkischen Kaffee, der dann für 50 Lek ein richtiges Schnäppchen ist und der es wirklich in sich hat. Glücklich über den gelungenen Ausflug und beflügelt vom Kaffee fahren wir los zu den Thermalquellen von Benja. Das schwefelhaltige Wasser hat eine Temperatur von ca. 30°C und wird in steinernen Becken angestaut, die zu einem warmen Bad einladen. Hinter den warmen Quellen beginnt die Lengarica – Schlucht, eine Steinbogenbrücke aus dem 18 Jhd. markiert den Eingang zur Schlucht.
Im Hintergrund erheben sich, noch mit Schneeresten bedeckte Gebirgsgipfel. Wir machen eine Pause, gehen mit den Hunden spazieren, lassen sie im warmen Quellwasser baden, machen uns etwas zu Essen und fahren weiter in Richtung griechischer Grenze. Die Straße führt immer entlang des Flusses Vjosa und bietet beeindruckende Einblicke in das Flusstal und auf die noch schneebedeckten Gipfel.
Wir bleiben natürlich in Albanien. Bevor wir die Grenze erreichen biegen wir ab in Richtung Berge und folgen einer äußerst schlechten Straße bis zu unserem heutigen Ziel dem Campingplatz “Farma Sotira”. Am Abend treffen wir Martin und Regula, die deutschen Offroader vom Vortag, wieder und gehen Abendessen und beschließen am nächsten Tag gemeinsam weiter zu fahren und uns einen Platz zum campen in der Wildnis zu suchen. Ihre Schäferhündin Oka und unsere drei Mädels verstehen sich ganz gut und für die Hunde ist es auch mal toll frei laufen zu können, die Gegend zu erkunden und nicht immer nur angeleint sein zu müssen. Der Plan für den nächsten Tag steht und da es in den Bergen in der Nacht doch recht frisch wird beenden wir den Abend und verschwinden mit den Hundemädels in unserem warmen Camper.