Tourenvorschlag Albanien
Albanien 2010 – 2017
In den letzten Jahren hat es uns immer wieder nach Albanien gezogen. Unsere erste Albanienreise im Jahr 2010 machten wir mit Freunden. Allein hätten wir uns damals nicht getraut und unsere Freunde hatten das Land bereits vorher bereist und hatten somit bereits Erfahrungen. Auf dieser Reise haben wir erkannt, dass Albanien ein wunderschönes und absolut sicheres Reiseland ist, das man auch sehr gut allein bereisen kann. Dies haben wir im Folgejahr auch direkt in die Tat umgesetzt. Reiseberichte über die letzten sieben Reisen nach Albanien zu schreiben schien mir recht sinnlos, daher habe ich mich entschlossen zu beschreiben, wie mit dem Wissen der letzten sieben Reisen, die (für uns) perfekte ca. dreiwöchige Albanienreise für Einsteiger aussehen würde. Die Tour enthält keine schwierigen Offroadpassagen, die meisten Etappen sind mit einem normalen PKW befahrbar. Für einzelne, ausgewählte, moderate Offroadstrecken ist jedoch ein Allradantrieb mit einer gewissen Bodenfreiheit erforderlich.
Tag 1 bis 3:
Von Dresden aus starten wir unsere Reise und fahren in drei Etappen bis Nordalbanien. Die erste Etappe von Dresden bis Postojna (Slowenien) ist mit ca. 925 km die längste Etappe auf unserer Reise nach Albanien.
Von Postojna geht es am folgenden Tag weiter bis Dubrovnik (ca. 660 km), auf dieser Strecke wählen wir immer den schnellsten Weg und fahren daher, trotz anfallender Mautgebühren, über die kroatische Autobahn A1. Wir steuern einen kleinen Campingplatz einige Kilometer vor Dubrovnik an, um am nächsten Tag schnell weiter zu kommen. Im Jahr 2016 haben wir uns für drei Nächte eine kleine Ferienwohnung gemietet um uns Dubrovnik anzusehen. Die Stadt ist wunderschön, leider völlig überlaufen und im Hochsommer auch wahnsinnig heiß. Aus diesem Grund haben wir auch die Ferienwohnung gewählt und nicht den Campingplatz, einfach um unseren Hunden in der Sommerhitze auch einen kühlen Platz zum ausruhen und entspannen zu bieten. Bei 35°C oder mehr müssen die kleinen Mäuse nicht mit uns den ganzen Tag durch die brütend heiße Stadt dackeln.
Die letzte Etappe der Anreise führt uns die restlichen ca. 180 km von Dubrovnik bis Nordalbanien. Wir fahren durch Montenegro immer an der Mittelmeerküste entlang. Auch wenn nun nicht mehr viele Kilometer zu fahren sind, zieht sich dieser letzte Teil der Anreise doch etwas hin, auch am Grenzübergang Sukobin/Muriqan kann es zu längeren Wartezeiten kommen. 2017 haben wir für die letzte Etappe mehr als sechs Stunden gebraucht. Wir haben auch schon den Grenzübergang Hani i Hotit nördlich des Shkoder See versucht. Schneller waren wir da auch nicht, es ist daher aus unserer Sicht also Geschmackssache, für welchen Grenzübergang man sich entscheidet.
Angekommen am Shkoder See, haben wir uns in den letzten zwei Jahren immer für den Campingplatz Lake Shkodra Resort entschieden. Der Platz ist hundefreundlich und gepflegt, die Mitarbeiter sind sehr nett und das Essen im Restaurant ist wirklich super.
Tag 4:
Nach der dreitägigen Anreise passiert am vierten Tag nicht viel. Baden, relaxen, essen und auch das ein oder andere kühle Bierchen (natürlich albanisches Bier) trinken am Shkoder See.
Tag 5:
Ist man mit einem Allradfahrzeug mit ausreichend Bodenfreiheit unterwegs, dann bietet sich eine Tour in die albanischen Alpen, ins Tal von Theth, an. Die Strecke ist von Shkodra aus ca. 60 km lang. Die ersten 47 km, bis hinauf auf den Pass, sind inzwischen asphaltiert und gut zu fahren.
Die restlichen 12 km sind Schotterpiste z.T. mit großen Steinen und Schlaglöchern. Ein Fahrzeug mit Allradantrieb, Bodenfreiheit und strapazierfähigen Reifen ist hier von Vorteil. In Theth gibt es kleine Gästehäuser und auch die Möglichkeit zu campen. Hier kann man noch einen sogenannten Blutturm besichtigen. In diesen fensterlosen Wehrtürmen schlossen sich, die von der Blutrache bedrohten Männer einer Familie zu ihrem Schutz ein. In den abgeschiedenen albanischen Bergregionen galt das Gesetz der Blutrache noch bis Anfang der 2000er Jahre.
Tag 6 – 7:
Nach der Übernachtung in Theth geht es zurück bis Shkodra. Entweder man entscheidet sich auf dem Weg zurückzufahren den man gekommen ist oder wählt die herausforderndere Variante über die Südroute zurück nach Shkodra. Wir selbst sind die Südroute noch nicht gefahren, nach Feedback eines erfahrenen Albanienkenners sollte diese Strecke nur von erfahrenen Offroadern mit Fahrzeugen bis max. 2,50 m Höhe in Angriff genommen werden. An diesem Tag ist jedoch in Shkodra noch nicht Endstation. Wir fahren weiter bis Koman. Die dreistündige Fährfahrt von Koman nach Fierze über den Koman-Stausee ist ein Highlight einer Albanienreise, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Es sind von Shkodra nach Koman nur ca. 60 km Strecke zu absolvieren, die Straße ist jedoch so schlecht das es morgens fast nicht zu schaffen ist pünktlich an der Fähre zu sein. Es ist daher sinnvoll bereits am Vorabend nach Koman zu fahren, um dort zu übernachten. Es gibt einen einfachen Campingplatz und wenn man sich richtig umschaut, besteht auch die Möglichkeit wild zu campen. Die Fähre fährt 9:00 Uhr (Angaben aus 2017) in Koman ab, es ist sinnvoll sich mindestens eine Stunde früher am Fähranleger einzufinden, da dort erfahrungsgemäß ein riesiges Durcheinander herrscht.
Nach dreistündiger, beeindruckender Fährfahrt über den angestauten Schwarzen Drin, kommt man mittags in Fierze an, von dort geht es heute noch weiter ins Valbona Tal. Im Valbona – Tal gibt es ausreichend Möglichkeiten zum wilden campen. Es gibt Gästehäuser und inzwischen auch Campingplätze. Der nächste Tag kann im Valbona – Tal zum wandern und entspannen genutzt werden. Wer den Ausflug nach Theth mit dem Auto nicht gemacht hat, hat vom Valbona – Tal aus die Möglichkeit nach Theth zu wandern. Ein ausgeschilderter Wander- bzw. Kletterpfad führt über 815 Höhenmeter und 9,5 Kilometer in ca. 6 – 7 Stunden ins Tal von Theth.
Tag 8 – 9:
An Tag 8 werden wir uns mal wieder abseits der asphaltierten Straßen bewegen. Wir fahren vom Valbona – Tal nach Kukes und von dort entlang des schwarzen Drin bis nach Peshkopi. Zur Übernachtung werden sich entlang der Strecke oder am Fluss genügend Gelegenheiten zum wild campen bieten.
Tag 10:
Spätestens am Tag 10 geht es von Peshkopi weiter bis Kap Rhodon. Kap Rhodon liegt am Ende einer 10 km lange Landzunge. Direkt an der Küste befindet sich eine kleine Kirche aus dem 12 Jh.. Biegt man einige Meter vor der Kirche links ab gelangt man zu einer eindrucksvollen Großbunkeranlage. Ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter. Es bietet sich ein großariger Blick auf die Spitze der Landzunge und die Reste einer Festung aus Skanderbegs Zeit. Am Kap Rhodon kann man wild campen … Platz ist genug. In der Hauptsaison kann man jedoch nicht erwarten dort allein zu sein. Bei unserem letzten Besuch hatte sich auf der Wiese am Kirchlein, neben anderen Campern auch eine große Gruppe polnischer Offroader mit lauter Musik breit gemacht. Daher haben wir die Entscheidung getroffen wieder abzufahren und uns woanders einen Übernachtungsplatz zu suchen.
Tag 11:
Jetzt wird es Zeit für Entspannung. Zum Baden und Relaxen geht es weiter in den Süden. Wir fahren entlang der Küste über den Llogara Pass mit seiner atemberaubenden Aussicht auf die albanische Mittelmeerküste.
Beim Ort Himare zweigt eine Straße in die Bucht von Livadh ab. Hier haben wir in den letzten Jahren bereits einige entspannte Tage genossen, daher für uns die erste Wahl für ein paar Erholungstage. In der Bucht gibt es einige Campingplätze und Restaurants … ja es ist schon touristisch, aber in einem Rahmen in dem wir das noch gut aushalten können, daher freuen wir uns immer wieder einige Tage hier zu verbringen.
Tag 12 – 13:
Wir bleiben in der Bucht von Livadh und machen Urlaub :-). Baden, schnorcheln, in der Sonne liegen, kühles Bierchen trinken und am Abend in einem der Restaurants essen gehen. Wem das zu inaktiv ist, der kann von hier aus einen Abstecher nach Saranda und Burtrint unternehmen.
Tag 14:
An diesem Tag fahren wir nur wenige Kilometer weiter bis Borsh. Am weitläufigen Strand von Borsh kann man direkt am Meer wild campen. An Wochentagen ist es hier ruhig und man kann eine wundervolle Nacht direkt am Meer verbringen. Wer jetzt noch etwas Feuerholz dabei hat, der kann die ultimative, wildromantische Szenerie erschaffen und für alle Daheimgebliebenen Urlaubsbilder zum neidisch werden schießen.
Tag 15:
Am folgenden Tag geht es weiter nach Gjirokaster. Auf dem Weg dahin besuchen wir die Karstquelle “Syri i Kalter” auch “Blaues Auge” genannt. Inmitten üppiger Vegetation sprudelt eine glasklare, kalte Quelle aus unbekannter Tiefe. Wer mutig ist, kann sich hier gern abkühlen. Für unseren Geschmack war das Wasser doch etwas zu frisch.
In Gjirokaster lohnt sich eine Besichtung der historischen Altstadt (UNESCO Weltkulturerbe) und der Festung. Etwas außerhalt gibt es einen Campingplatz für die nächste Nacht.
Tag 16:
Wir fahren von Gjirokaster weiter zu den Thermalquellen in Benja. Hinter der Steinbogenbrücke aus osmanischer Zeit staut sich das schwefelhaltige Wasser der Thermalquellen.
Tag 17:
Unser heutiges Ziel ist der Tomorri – Rundweg. Eine 56 km lange Strecke über das Tomorri – Massiv. Mit Allradantrieb und ausreichend Bodenfreiheit sollte es auf der Strecke keine Probleme geben. Der Einstieg in die Strecke befindet sich in Corovoda und führt bis auf 2380 Meter Höhe. Wir campen wild auf der Strecke und beenden den Rundweg am nächsten Tag.
Tag 18:
Der Tomorri – Rundweg endet in Polican. Von dort geht es weiter bis Berat. Berat – die “Stadt der tausend Fenster” ist eine der ältesten Ansiedlungen in Albanien, zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und ist definitv einen Besuch wert. Einige Kilometer außerhalb gibt es einen schönen Campingplatz auf dem wir die Nacht verbringen werden.
Tag 19:
Heute geht es von Berat zurück nach Shkodra um am nächsten Tag von dort die Heimreise anzutreten.
Tag 20 – 22:
Rückreise
Wie bereits eingangs erwähnt, sind wir diese Tour so zusammenhängend noch nie gefahren. Vielleicht kann sie ja auch anderen Albanienreisenden als Inspiration dienen. Wir würden uns darüber freuen.