Drakonische Strafen für Verkehrssünder

Drakonische Strafen für Verkehrssünder

Auf dem Campingplatz “Farma Sotira” haben wir mit Regula und Martin beschlossen die nächsten Tage gemeinsam zu verbringen. Ziel für heute ist es nicht so weit zu fahren, im nächsten Ort Erseke noch etwas einzukaufen und uns einen schönen Stellplatz in der Wildnis zu suchen.

Vielleicht können wir das ja auch mit einer kleinen Offroadeinlage verbinden. Zwischen Erseke und Korca ist auf der Karte ein See eingezeichnet, der Plan ist es mal zu schauen, ob wir dort einen schönen Platz für uns und die vier Hundemädels finden. Der Stausee liegt an der Strecke Richtung Vithkuq und wir werden tatsächlich fündig. Der erste Versuch einen Stellplatz in Augenschein zu nehmen wird von einem laut bellenden Hütehund im Keim erstickt. Martin und Henning hatten das Auto bereits verlassen, beim Anblick des offensichtlich aufgebrachten Hundes, springen sie aber in Windeseile wieder ins Auto und überlassen dem kläffende Vierbeiner und seiner Herde die schöne Wiese am See. Ein paar Meter weiter biegen wir dann in einen kleinen Weg ab, der unmittelbar am See entlang führt. Einige hundert Meter weiter ist er dann, unser perfekter Übernachtungsplatz, direkt am Seeufer und wie für uns gemacht.

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Zur allgemeinen Beruhigung lese ich aus dem Reiseführer noch ein paar Zeilen über Bären, Wölfe und Hasen vor, die in der Gegend leben sollen, was dazu führt, dass die Jungs immer wieder mal prüfend in die Dunkelheit leuchten, ob es jemand auf uns, als Abendessen, abgesehen hat. Ganz schlau hängen wir noch unsere Müllbeutel in einen Baum, wobei eine Höhe von zwei Metern wahrscheinlich nur einen sehr kurzbeinigen Bären von dessen Plünderung abgehalten hätte. Wie zu erwarten war, überstehen wir die Nacht unbeschadet und offensichtlich hat sich niemand für uns und auch nicht für unsere Müllbeutel interessiert. Am folgenden Tag besichtigen wir noch die in der Nähe liegende Stadt Vithkuq und als Kulturprogramm eine Basilika aus dem 17 Jhd. mit einem außergewöhnlichen 12 säuligen Wandelgang. Nach der Kirchenbesichtigung geht’s zurück zur Hauptstraße und über Korca zum Ohridsee. Nach der Nacht draußen, steuern wir einen gemütlichen und gepflegten Campingplatz in der Nähe von Pogradec an, wir verspüren das starke Bedürfnis warm zu duschen und gemütlich im, zum Campingplatz gehörenden, Restaurant essen zu gehen. Der Fisch im Restaurant ist hervorrangend es gibt Koran und Belushka, zwei Fischarten, die im Ohridsee beheimatet sind und wir sind mit unserer Speisenauswahl äußerst zufrieden. Am folgenden Tag umfahren wir den Ohridsee auf Mazedonischer Seite und auch heute gibt es wieder einen Kulturbeitrag, die Besichtigung der hübschen, mazedonischen Stadt Ohrid inklusive Bootsfahrt auf dem See, diesmal auch ganz ohne nass zu werden.

Nach der Stadtbesichtigung fahren wir weiter in Richtung Struga. Der Campingplatz Rino in der Nähe von Struga, liegt direkt am Seeufer und wir werden mit Kaffee und Raki äußerst freundlich begrüßt. Der Abend und die folgende Nacht am See sind saukalt und daher wird beschlossen am folgenden Tag weiter zu fahren, um wärmere Gefilde aufzusuchen. In einer anstrengenden Etappe düsen wir vom Ohridsee wieder zurück zu Denis an den Strand. Martin und Regula haben nicht mehr viel Zeit und wir haben von der Küste im albanischen Süden so geschwärmt, dass sie sich das in diesem Urlaub nicht entgehen lassen wollen. Um die 290 km schnell hinter uns zu bringen, hält uns kein Hindernis auf. Ein LKW mit Bewährungsstahl kommt uns in die Quere und in einem beherzten Überholmanöver, natürlich im Überholverbot, sind wir dann fix am langsam fahrenden Hindernis vorbei. Kaum geschafft sehen wir auch schon die Kelle vom Schutzmann, der uns freundlich rauswinkt. “Na großartig” – denke ich noch, dass hat uns gerade noch gefehlt. Der Polizist kommt mit einem aufgesetzt wirkenden, nicht sehr überzeugenden bösen Blick auf uns zu und kann ein Grinsen kaum verbergen. Er schimpft mit Henning, richtet seinen Blick zu mir und deutet mir an, dass ich Henning zur Strafe eine Klapps verpassen soll. Das lass ich mir natürlich nicht zweimal sagen, Henning bekommt von mir den gewünschten Schlag auf den Hinterkopf, der Polizist ist zufrieden und zieht weiter zu Martin und Regula. Dort findet die selbe Bestrafungsaktion wie bei uns statt und wir fahren amüsiert weiter. Die Strecke zieht sich hin, wir müssen noch über den Llogara Pass und Martin’s alltäglich auftretenden Mittagshunger befriedigen und sind daher erst am späten Nachmittag an unserem Ziel. Zum Glück ist für uns noch ein Plätzchen frei und somit ist erstmal wieder Entspannung angesagt, wir beschließen einige Tage zu bleiben und trennen uns von unseren Reisepartnern, die am übernächsten Tag langsam in Richtung Heimat aufbrechen.

Fahrt vorsichtig ihr drei und danke für die schönen, gemeinsamen Tage.

3 Gedanken zu „Drakonische Strafen für Verkehrssünder

  1. Erwartungsvoll lese ich den Bericht und dann das! Einen Klapps ? Da werde ich wohl mal mit den albanischen Kollegen reden müssen!
    LG Hübi

  2. Da habt ihr aber einen wirklich netten albanischen Polizisten abbekommen! Glück gehabt.
    Liebe Grüße und noch eine schöne Reise.

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